Porträt Amali

Amali ist 30 Jahre alt und seit fast 9 Jahren in Deutschland.

Amali kommt aus Benin und fühlt sich in Deutschland zwar angekommen, aber nicht richtig willkommen, weil er nur eine Duldung hat, keinen gesicherten Aufenthalt. Er hat Angst, eines Tages doch abgeschoben zu werden und darf vieles nicht beispielsweise nicht ins Ausland reisen.

Als er 2015 in Deutschland ankam, sprach er seine Muttersprache Französisch und ein bisschen Englisch, hatte im Benin sein Abitur gemacht.

Erwartungen an Deutschland hatte er keine besonderen, wusste nur dass er in seiner Heimat nicht bleiben konnte, war schon in anderen europäischen Ländern. Über Stuttgart und die Erstaufnahme in Braunschweig kommend, landete er schließlich in einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Hannover. Er lernt Deutsch und beginnt eine Ausbildung als Elektroniker und arbeitet mittlerweile als Servicetechniker für eine Sicherheitsfirma. Inzwischen hat er die Meisterprüfung bestanden.

Aufgrund seines ungesicherten Aufenthalts kommt er manchmal in absurde Situationen wie beispielsweise, dass er als verantwortlicher Techniker nicht auf die Baustelle darf, genauer Bundeswehrgelände, seine Monteure aber schon.

„Ich lebe von Tag zu Tag, weil ich ja nicht weiß, ob ich bleiben darf.“ Hannover passt für ihn, ist eine ruhigere, aber nicht langweilige Stadt.

In seiner Freizeit spielt Amali Fußball in einem Verein. Damit hat er schon in der Gemeinschaftsunterkunft begonnen, das hat beim Ankommen geholfen und macht ihm Spaß oder auch mit Freunden etwas unternehmen. Die Kultur hier ist total anders als in seiner Heimat, da musste er sich erst dran gewöhnen und die Bürokratie, man dürfe als Ausländer keine Fehler machen.

Diskriminierung hat er schon erlebt, vor allem bei der Wohnungssuche, lässt sich davon aber nicht unterkriegen und verfolgt weiter seine Ziele. Mittlerweile lebt er seit drei Jahren in einer eigenen Wohnung, seit ein paar Monaten gemeinsam mit seiner Freundin. Was ihm wirklich fehlt aus seiner Heimat, ist seine Familie, aber das sei halt jetzt so.

Sprache lernen, das sei das Wichtigste rät er anderen Geflüchteten, das fiele manchen natürlich leichter, wenn sie schon in der Heimat eine gute Schule besucht hätten. Für die, die das nicht haben, sei es schwerer.

Ihm haben Ehrenamtliche und vor allem der UFU sehr geholfen mit Führerschein und was er für seine Ausbildung brauchte, und die helfen ihm auch heute noch, wenn er Fragen hat. „Das sind Leute, die mir zeigen, dass ich hier willkommen bin.“