Was möchte Ihre Partei tun, um sozial benachteiligten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine faire Chance zur Teilhabe an unserer Stadtgesellschaft zu geben?
SPD
CDU
GRÜNE
Wir wissen: Jugend und Erwachsenwerden ist mehr als Bildung und Schule. Über Mittel aus dem „Hannoverfonds“ gehen wir noch konsequenter und wirksamer gegen Bildungsungleichheit, Armut und Chancenungerechtigkeit in Hannover vor. Insbesondere nach Corona braucht es nicht weniger, sondern mehr Freizeitangebote, mehr Bildungsteilhabe und echte Freiräume für eine gesicherte Jugendphase. Hierfür wollen wir eine Jugendgarantie im Jugendhilfeplan der Stadt implementieren. Wir unterstützen die Zusammenarbeit von Schulen, Jugendverbänden und Stadtteilzentren und richten hierfür einen Kooperationsfonds ein und entwickeln Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit weiter, u. a. als wesentlicher Beitrag zu außerschulischer Bildung. Dazu stärken wir die Sozialpartnerschaften mit den freien Trägern der Jugendhilfe. Wir erkennen an, dass die vielfältigen Angebote der Träger der freien Jugendhilfe mit ihren herausragenden Kenntnissen der Gegebenheiten vor Ort und der Nähe zu den Kindern und Jugendlichen eine echte Stärke Hannovers darstellen. Wir bekennen uns zudem zu den Jugendverbänden als „Orte gelebter Demokratie“. Wir stärken weiter die selbstständigen Jugendverbände und den Stadtjugendring als wichtige Säulen der Beteiligung von Jugendinteressen in unserer Stadt und setzen uns zudem für die qualitative Weiterentwicklung der Verbandsförderung ein. Darüber hinaus sollen vermehrt Jugendkonferenzen als echte Beteiligungsformate von und für Jugendliche in ganz Hannover etabliert werden.
Die heutigen Kinder und Jugendlichen sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie brauchen daher einen besonderen Schutz, und die kommunale Gemeinschaft hat ihren Beitrag zu leisten, damit ihr Leben gelingen kann. Kinderarmut behindert massiv die Entwicklung der Kinder. In Hannover sind nach Angaben des Familienreports circa 27 Prozent der Minderjährigen von Armut bedroht. Die Folgen sind unterschiedlich, aber sehr gravierend für die Entwicklung der Kinder in unserer Stadt. Seit 2010 stellt „Der Hannoversche Weg“, entwickelt von dem ehemaligen Sozialdezernenten Thomas Walter (CDU), ein lokales Programm dar, um Kindern und Jugendlichen Perspektiven und Chancen für ein erwachsenes Leben jenseits von Armut zu eröffnen. So müssen zum Beispiel eine Teilhabe gewährleistet, eine aufsuchende Beratung ermöglicht und Jugendliche auf dem Weg ins Erwerbsleben begleitet werden. Wir fordern, dass Kinderarmut bekämpft – Familien gestärkt werden. Wir fordern, die Maßnahmen und Instrumente des „Hannoverschen Weges“ zu überprüfen und nachzusteuern, damit der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Transferleistungsbezug in der kommenden Wahlperiode so weit wie möglich verringert wird. Um diesen Prozess zu begleiten, wollen wir einen Runden Tisch aus Experten und Hilfsorganisationen gegen Kinderarmut im Stadtgebiet einrichten.
Ein Markenzeichen Hannovers ist die aktive städtische Sozialpolitik mit einer Vielzahl von städtischen und unabhängigen Beratungs- und Unterstützungsangeboten. Wir GRÜNE wollen die starke soziale Infrastruktur der Stadt in den kommenden Jahren erhalten und dazu beitragen, dass Hilfen noch besser dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Insbesondere der HannoverAktivPass ist eine grüne Initiative, die in Hannover seit über zehn Jahren vielen Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu Bildungs-, Kultur und Sportangeboten ermöglicht. Wir setzen uns dafür ein, dieses Angebot zu erhalten und auszuweiten.
FDP
Die Partei
Piraten
Gesellschaftliche Teilhabe ist ein Feld mit vielen Fassetten, die alle Bereiche des Lebens durchziehen. Das müssen sich grundsätzlich alle Politikbereiche für dieses Thema zuständig fühlen. Soziale, kulturelle und Teilhabe an der Bildung sind nicht sozial-, jugend- oder bildungspolitische Spezialthemen! Exemplarisch wollen sehen wir Schwerpunkte für die Stärkung von Teilhabe in den folgenden Themen: Der Hannover Aktiv Pass ist ein wichtiges Instrument, Teilhabe niedrigschwellig zu ermöglichen und er hat sich seit vielen Jahren bewährt. Dies ist fortzuführen und Gegebenenfalls auszubauen. Zudem wünschen wir Liberale uns kostenlosen Eintritt in städtische Kultureinrichtungen wie Museen für junge Menschen, damit der Zugang zu Bildung allgemein verfügbar und niedrigschwelliger wird. Das derzeit laufende Pilotprojekt hierzu ist zu verstetigen. Auch die Einführung des 360€ Tickets für den ÖPNV, dass die FDP in Hannover seit vielen Jahren fordert, käme insbesondere jungen Menschen mit geringem Einkommen zu Gute, da ihre Mobilität im Stadtgebiet einen wesentlichen Beitrag zur sozialen und kulturellen Teilhabe leisten würde. Wir haben uns in den vergangenen Haushaltsbeschlüssen auch dafür eingesetzt, dass Berufsbildungsmaßnahmen wie die Werkstatt Schule nachhaltig aufgestellt und gestärkt werden, da sie einen wichtigen Baustein für erfolgreiche Bildungswege gerade von Kindern und Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder mit Migrationsgeschichte darstellen. Der Weg zu umfassender Teilhabe ist also sehr kleinteilig und muss interdisziplinär gedacht werden. Viele Puzzlestücke ergeben letztlich erst das Bild von Teilhabe. Die FDP möchte sich für den stetigen weiteren Aufbau dieser Puzzlestücke auch in Zukunft einsetzen, um allen Menschen in unserer Stadt ein selbstbestimmtes, erfolgreiches Leben zu ermöglichen.
Wieviel Zeit haben Sie? Kurz gesagt, müssen Kinder egal wie finanzstark die Familien sind, dieselben Teilhabechancen genießen können. Sei es durch kostenfreies Schulessen, Aufstockung des HannoverAktivPasses, kostenfreie/günstigere Eintritte etc.
Wir treten für frühkindliche Bildung im Bereich Sprachförderung ein. Ein wichtiger Teil des Ganztagsangebotes in Grundschulen und im Bereich Kinder- und Jugendpolitik ist die Förderung von Ausdrucksfähigkeit und Kommunikation im frühkindlichen Bereich und auch noch im Bereich der Jugendbetreuung (Förderung von Zentren wie z.B. dem Allerwegtreff oder das Jugendzentrum Posthornstraße). Diese Bereiche müssen finanziell und logistisch sowie auch räumlich vervielfacht werden. Die Stellenpläne und Curricula müssen dafür auch modernisiert und angepasst werden. Zusätzlich treten wir Piraten dafür ein, dass die Kooperation mit den Eltern und deren sozialem Umfeld verstärkt wird, um Konflikte zu vermeiden. Dafür möchten wir zunehmend muttersprachliche Bildungslots:innen einstellen und so den Kindern und Eltern ein niedrigschwelliges Angebot zur Inklusion in unserem Bildungssystem geben. Auf der Stadtebene haben wir das schon in einigen Fällen erreichen können. (Peter Ustinov Schule und andere)
2. Was möchten Sie tun, um die schulische Situation von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien nachhaltig zu verbessern?
SPD
CDU
GRÜNE
Um die schulische Situation von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien nachhaltig zu verbessern, haben wir im Rahmen des hannoverschen Medienentwicklungsplans im Herbst 2020 zum Beispiel 7.600 iPads für bedürftige Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen bereitgestellt. Dazu haben wir als SPD das hannoversche Programm für Schulen mit besonderen Herausforderungen auf den Weg gebracht. Acht Schulen, deren Schülerinnen und Schüler vor besonders großen Herausforderungen stehen, erhalten zusätzliche Unterstützung durch Personal und Ausstattung, sodass eine bessere Förderung der Kinder möglich wird. Ab dem kommenden Schuljahr kommen zwei weitere Schulen hinzu. Die SPD wird sich dafür einsetzen, dass auch künftig diese gut ausgestattet werden. Ergänzend haben wir das Programm der sogenannten Sommerschule auch auf den Herbst sowie über die Integrierten Gesamtschulen hinaus auch auf Grund-, Ober- und Realschulen ausgedehnt. Hier erhalten alle interessierten Schülerinnen und Schüler eine qualifizierte Lernförderung sowie abwechslungsreiche Freizeitangebote. Die SPD macht sich für den Fortbestand beider Programme Wahl stark
Wir wollen allen Kindern mit einem erstklassigen Bildungssystem einen optimalen Start ins Leben ermöglichen. Dies sehen wir als CDU Hannover als unsere Pflicht an. Bildung ist der Schlüssel für Modernisierung und Fortschritt der Gesellschaft sowie für Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit. Sie garantiert sowohl die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschafts- und Wissensstandortes als auch eines toleranten Gemeinwesens. Gute Bildung ist der Garant für eine gute Zukunft. Hierfür braucht es neben guter Infrastruktur vor allem weiterhin gute Lehrkräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir fordern daher ein breites Angebot zum individuellen und vielfältigen Bildungserwerb ein. Der Existenz von sozialen Brennpunktschulen soll durch die Stärkung der Ganztagsbetreuung insofern entgegengewirkt werden, dass ein vielfältiges Unterstützungs- und Teilhabeangebot für alle Familien des jeweiligen Stadtbezirks im Ganztag verankert werden soll. Wir fordern die Ausweitung des Konzepts des Familienzentrums, welches – bereits an 47 Kindertagesstätten in Hannover angegliedert – wertvolle soziale Arbeit vor Ort leistet. Die an den Ganztag der Grundschulen angegliederten Familienzentren müssen in das Standardraumprogramm aufgenommen werden, um so Räume für die soziale Arbeit direkt vor Ort bereitstellen zu können. Dies ermöglicht eine zentrale und übersichtliche Anlaufstelle für alle Familien im Stadtbezirk mit Kindern im Grundschulalter. Wir fordern außerdem die Implementierung von weiteren Angeboten wie die Arbeit von Stadtteilmüttern, dem „Rucksack-Projekt“, Integrationslotsen, Familien- und Erziehungsberatung, Gewaltprävention, Sprechstunden der Jugendhilfe und schulärztliche Sprechstunden. Diese Angebote unter dem Dach der Schulen bieten den Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit zur direkten Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern vor Ort, um belastete Kinder und Familien direkt und nachhaltig unterstützen zu können.
Wir setzen uns in vielerlei Weise für ein Schulsystem ein, dass Kindern unterschiedlicher Herkünfte beste Bildungschancen gibt. Wir wollen individuelle Förderung mit einem Schulsystem verbinden, bei dem an jeder Schule der Erwerb aller Abschlüsse bis hin zum Abitur möglich ist. Ein Schlüsselprojekt in unserem Wahlprogramm ist ein „Bündnis gegen Abschulungen“. Dahinter verbirgt sich eine gemeinsame Kraftanstrengung von Schulen, Stadt und Land mit dem Ziel, alle Kinder optimal in ihrer Schullaufbahn zu unterstützen.
FDP
Die Partei
Piraten
Für die FDP steht unumstößlich fest, dass gute Bildung der Schlüssel zur freien Gestaltung eines selbstbestimmten und erfüllten Lebens ist. Daher ist für uns der Erhalt eines möglichst vielfältigen Bildungsangebots – nicht nur für Kinder und Jugendliche – einer der Grundpfeiler liberaler Bildungspolitik. Es ist sehr bedauerlich, dass die Finanzierungen des Landes von Schulsozialarbeitern und für den Spracherwerb alles andere als auskömmlich sind. Die Stadt versucht bereits aus den begrenzten eigenen Mitteln zu helfen, aber das ist natürlich nicht ausreichend und auch keine eigentliche kommunale Aufgabe. Daher appellieren wir an das Land, endlich die Realität in den Kommunen anzuerkennen und den Menschen eine faire Chance zu ermöglichen. Gerade im Bereich der schulischen Bildung hat sich gezeigt, dass die Modelle der Sommer- und Herbstschulen erfolgreich waren und daher haben wir uns erfolgreich für ihre Verstetigung und Ausweitung stark gemacht. Auch die Definition von Schulen mit besonderen Herausforderungen, die dann einen besonderen Anspruch auf Unterstützung haben, war ein wichtiger Schritt, den wir Liberale im Stadtrat vorangetrieben haben. Da die Möglichkeiten der stärkeren finanziellen Unterstützung der nötigen Maßnahmen auf kommunaler Ebene sehr begrenzt sind, muss dringend darauf geachtet werden, dass gerade Familien nicht länger als irgend nötig in Gemeinschaftsunterkünften bleiben, sondern möglichst schnell in reguläre Wohnsituationen hineingeführt werden, damit die Familien zur Ruhe kommen und die Kinder und Jugendlichen eine echte Bildungschance erhalten.
Sozialarbeit, Sozialarbeit, Sozialarbeit
siehe A
3. Wie möchten Sie die zusätzlichen Defizite, die sich durch die Corona-bedingten schulischen Einschränkungen ergeben, ausgleichen und für die Zukunft verhindern?
SPD
CDU
GRÜNE
Viele Jugendliche, Schüler*innen sind durch den Lockdown in psychische Ausnahmesituationen geraten. Unser Ziel ist es unter anderem, die hannoverschen Schulen mit ausreichend Pädagogischen Mitarbeiter*innen zu versorgen. Um die zusätzlichen Defizite, die sich durch die Corona bedingten schulischen Einschränkungen ergeben, auszugleichen und für die Zukunft verhindern, werden wir darüber hinaus als SPD auf mehreren Ebenen ansetzen: Wir stärken die frühkindliche Bildung und bauen die Kinderbetreuungsplätze weiter aus, damit jedes Kind, deren Eltern dies möchten, schon vor der Schule betreut und gefördert werden kann.Mit dem von der SPD initiierten Hannoverfonds fördern wir besondere Projekte und Einrichtungen in Gebieten mit besonderen sozialen Herausforderung, die Kindern und Jugendlichen Spaß bringen, aber auch vielfältige Bildungsangebote machen und ermöglichen darüber hinaus individuelle Unterstützungsangebote. Wir als SPD werden die Qualität an den Ganztagsgrundschulen erhöhen, so dass das pädagogische Personal auch am Vormittag eingesetzt werden kann. Darüber hinaus sollen alle anderen hannoverschen Schulen mit ausreichend pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versorgt werden. Diese unterstützen Schülerinnen und Schüler bei individuellen Problemen und zeigen Lösungswege auf. Darüber hinaus setzen wir auch auf außerschulische Bildung sowie auf die Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstbewusstseins durch die Weiterentwicklung der offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Die Pandemie hat wie unter dem Brennglas die Schwächen unseres organisierten Staatswesens und unserer Gesellschaft offengelegt – auch in Hannover. Die Digitalisierung liegt in vielen Bereichen um Jahre zurück. In den kommenden Jahren wird es darum gehen, diese Schwachstellen zu beheben. Es gilt, Hannover endlich fit zu machen für das 21. Jahrhundert! Daneben hat Corona aber auch deutlich werden lassen, wo unsere Stärken liegen: Sie liegen im gemeinsamen Handeln. Wir werden die vor uns liegenden Herausforderungen nur gemeinsam meistern können. Und dies gilt es auch im Bereich der Bildung, der Schulen anzuwenden. Die Kommune muss sich eng mit dem Land verzahnen und miteinander eine Analyse durchführen. Nur so können Defizite erkannt und abgebaut werden.
Wir setzen uns dafür ein, dass die unterschiedlichen verfügbaren Angebote zur Förderung – etwa Sommerschulen – genutzt werden und darüber hinaus die individuelle Förderung verstärkt wird. Für die Zukunft muss das Ziel sein, einen sicheren und Corona konformen Unterricht zu ermöglichen, damit solche Defizite erst gar nicht entstehen. Trotz anderslautender Lippenbekenntnisse hat die Landesregierung bis heute jedoch noch keine entsprechenden Konzepte oder Finanzmittel zur Verfügung gestellt.
FDP
Die Partei
Piraten
Die extremen Maßnahmen, die die Coronapandemie an den Schulen erforderlich machte, haben wie ein Brennglas bestehende und durchaus oftmals bekannte Schwachstellen unseres Bildungssystems zu Tage gefördert. Es ist dringend geboten, die richtigen Lehren aus diesen Erkenntnissen zu ziehen. Die wichtigsten sind nach Ansicht der FDP zum einen im Bereich der Ausstattung der Schulen mit sanitären Einrichtungen, die Festlegung benötigter Raumgrößen und die Möglichkeiten der Frischluftversorgung. Die FDP fordert hier eine Überarbeitung des Standardraumprogramms, damit warmes Wasser, Papierhandtücher und eine vernünftige Frischluftversorgung zukünftig selbstverständlich allen Schülerinnen und Schülern, Lehrenden und weiteren Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Die Hygienestandards insgesamt müssen sich deutlich verbessern. Zum anderen hat sich im Bereich der IT-Infrastruktur gezeigt, dass die Hardware weder an Schulen, noch bei den Lehrkräften noch bei den Schülerinnen und Schülern in ausreichendem Maß und ausreichender Qualität verfügbar war. Es bedarf einer deutlichen Digitalisierungsoffensive – zunächst im Hardwarebereich, aber dann auch beim Lehrpersonal, das entsprechend geschult werden muss, digitale Inhalte anzubieten und zu vermitteln. Nur eine Schule, die digitale Lehrinhalte und Angebote bietet, vermag es, die Kinder auf ein Leben in einer digitalisierten Welt vorzubereiten. Insbesondere was den Umgang mit Fakten und sozialen Medien angeht. Dieser pandemiebedingte Digitalisierungszwang hat auch gezeigt, dass dringend ein standardisiertes Verfahren gefunden werden muss, alle Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten auszustatten, damit keine Ungleichgewichte entstehen und alle die gleichen Chancen auf für digitales Lernen habe.
Wir impfen euch alle!
Solange Corona unser Leben und das unserer Kinder beeinflusst, wird eine Lösung nicht einfach sein. Viele Ansätze wie staatlich finanzierte Nachhilfe oder Ganztagsunterricht mit extra Unterstützung für nicht so lernstarke SchülerInnen bilden nur einen Tropfen auf einem heißen Stein. Wir sehen eine dauerhafte Lösung nur in einem Schulsystem, das die Schwächsten besonders im Blick hat und in einer Strategie des „ZeroCovid“! Die Pandemie muss vollkommen auf Null gedrückt werden. Das kann mittels Impfung passieren oder durch konsequente Maßnahmen bei wiederaufflammenden Infektionen. Natürlich ist mehr Betreuung und viel mehr Personal im Bereich der Lehrenden und der BildungslotsInnen eine Grundlage. Allerdings ist es Sache des Kultusministeriums und der Kultusministerkonferenz, die Gründe für den eklatanten Mangel an Lehrpersonal und deren fehlende Qualifikation vor allem im digitalen Bereich zu analysieren und zu verändern.
4. Was kann die Kommune tun, um die Defizite der Finanzierung von Sprachkursen auszugleichen?
SPD
CDU
GRÜNE
Sprache ist der Schlüssel – zur gesellschaftlichen Teilhabe und zum sozialen Aufstieg. Zur Wahrheit gehört dazu, dass die Kommune selbst keine vollständige Kompensation hinbekommen wird. Die Kürzungen treffen auch den kommunalen Haushalt und wir stehen diesen sehr kritisch gegenüber. Dennoch müssen wir uns bemühen, bestehende Angebote zu halten und ggf. auch auszuweiten.
Nach der Pandemie muss ein Kassensturz vorgenommen werden, um zu prüfen an welchen Stellen Investitionsbedarf besteht. Hier wird es vor allem um Prioritätensetzungen gehen. Spracherwerb sehen wir als integrationspolitisches Ziel. Wir glauben, dass dies nicht nur in der Erwachsenenbildung, sondern unter anderem auch in der vorschulischen Bildung von Bedeutung sein kann. Um in der Schule erfolgreich lernen zu können, ist es beispielsweise wichtig, die deutsche Sprache dem Alter angemessen gut sprechen und verstehen zu können. Sprache ist auch hier der Schlüssel zur Bildung. Daher fordern wir den weiteren Ausbau der vor- und innerschulischen Sprachförderung und eine Erhöhung des Personalschlüssels. Nur so können ungleiche Voraussetzungen ausgeglichen und allen Kindern gleiche Bildungs- und Teilhabechancen ermöglicht werden.
Sprache ist für uns GRÜNE der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe – das Land spart hier eindeutig an der falschen Stelle. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass ein bedarfsgerechtes Sprachkursangebot beispielsweise der hannoverschen Volkshochschule und des Bildungsvereins aufrechterhalten bleibt.
FDP
Die Partei
Piraten
Das Engagement der Landeshauptstadt Hannover ist in diesem Bereich ungebrochen groß. Die Freien Demokraten begrüßen dies ausdrücklich, denn Sprache ist der Schlüssel zu Integration, Teilhabe, Bildung und wirtschaftlicher Selbstbestimmung. Allerdings sind die kommunalen Mittel ausgesprochen begrenzt, so dass die Stadt nicht annähernd das benötigte Angebot vorhalten kann. Die FDP fordert die Landesregierung daher auf, endlich die Kommunen in der wichtigen Integrationsarbeit, die vor Ort – vielfach von engagierten Ehrenamtlern – derzeit unternommen wird, angemessen zu unterstützen.
Mehr finanzielle Mittel freigeben.
Die Kommune muss im Haushalt viel mehr Mittel dafür zur Verfügung stellen und auch mehr Möglichkeiten für Quereinsteiger schaffen, wie es anfangs der großen Flüchtlingswelle 2015 auch pragmatisch gemacht wurde. Außerdem kann sie ein Sprachbildungszentrum für Nicht-Deutsch-Muttersprachler:innen ins Leben rufen, bei dem alle Kenntnisse und Mittel gebündelt werden müssen!
5. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die besonderen Fähigkeiten der Geflüchteten, wie z.B. Mehrsprachigkeit besser zur Geltung zu bringen?
SPD
CDU
GRÜNE
Wir stellen passende räumliche, sächliche und personelle Unterstützungen für Schulen und trägereigene Kitas bereit, schaffen weitere städtische Projekte zur Demokratiebildung in der Schule, regen die Vernetzung von Schulen mit Vereinen und Verbänden in den Stadtteilen an (z. B. aus den Bereichen interkulturelle Bildung, Flüchtlingsarbeit, Mädchen- und Jungenarbeit, sexuelle Identität, politische Bildung etc.) und unterstützen diese.
Integration ist kein Sprint, sondern eine Langstreckendisziplin. Sie fordert die Menschen mit Migrationshintergrund ebenso wie die sie aufnehmende Gesellschaft. Deshalb sind im Sinne der Pluralität auch alle gesellschaftlichen und staatlichen Ebenen gefordert. Die Stadt allein kann nicht alles leisten. Es wird verstärkt darum gehen, sogenannte „Role Models“ zu schaffen. Wir fordern, „Best-practice“-Beispiele in Wirtschaft und Verwaltung stärker herauszustellen und wertzuschätzen. Sie leisten Großartiges für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und steigern gleichzeitig ihre Effizienz durch Vielfalt in der Belegschaft. Geeignete Beispiele sind im Integrationsplan zu hinterlegen. Dieser ist jährlich zu evaluieren und gegebenenfalls ist nachzusteuern.
Die Fähig- und Fertigkeiten Einzelner, unabhängig von der Familiensprache, der Nationalität, Religion oder Geschlecht gewinnbringend einzusetzen, ist eine große Herausforderung sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die Gesellschaft. Wir möchten, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, einer Tätigkeit nachzugehen, in der sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse und auch ihre Persönlichkeit einbringen können. Deswegen streben wir eine interkulturelle Verwaltung an und freuen uns über jede*n mehrsprachige*n Mitarbeiter*in, beispielsweise im Integrationsmanagement der Stadt. Dies kommt sowohl den Bürger*innen als auch der Verwaltung zu Gute.
FDP
Die Partei
Piraten
Die FDP ist der Auffassung, dass Geflüchtete oftmals ein sehr hohes Potential an Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringen, die unserer Gesellschaft als Ganzes guttun: dies sind nicht nur Fähigkeiten wie Mehrsprachigkeit. Geflüchtete haben notwendiger Weise eine vergleichsweise hohe Risikobereitschaft, Mut zu Neuanfängen und Durchhaltevermögen. Das haben sie allein schon durch ihre Migrationsgeschichte unter Beweis gestellt. Diese Fähigkeiten haben, gepaart mit dem Spracherwerb und ggf. beruflicher Aus- oder Weiterbildung ein immenses Potential gesellschaftlich wie wirtschaftlich. Daher ist die unkomplizierte und stärker standardisierte Anerkennung von Berufsabschlüssen sowie die stärkere Unterstützung beim Spracherwerb für Migrantinnen und Migranten sowie für Geflüchtete von größer gesamtgesellschaftlicher Relevanz.
Tatsächlich braucht es da auch gesellschaftlich einen Paradigmenwechsel, denn während einige Sprachen eher pfui sind, gilt das zweisprachige Kind, dass mit der englischen oder chinesischen Sprache zusätzlich aufwächst als hui.
Wie es in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts mit den Geflüchteten Chilenen der Fall war, hat sich aus der Flucht und Migration und der anschließenden Rückkehr durch Demokratische Reformen eine produktive Zusammenarbeit entwickelt, die bis heute für beide Länder äußerst lukrativ ist und die hunderttausende Arbeitsplätze in Chile kreiert hat. Ähnlich werden sich geflüchtete Menschen aus anderen Ländern, die hier studieren oder ausgebildet werden, später zu Kommunikatoren und Partnern zwischen den heutigen Flucht-Ländern und Deutschland entwickeln. Diese Perspektive kann für alle Seiten gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
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