In unserer Mitte – Geflüchtete besuchen Schulklassen

Maryam und Baharah im Unterricht an der IGS Roderbruch

Wenn das Thema Flucht und Migration auf dem Stundenplan steht, ist das meistens sehr theoretisch. Darum haben wir vom Unterstützerkreis aus das Projekt „In unserer Mitte“ ins Leben gerufen und mit der BUFUST-Stiftung auch einen Sponsor dafür gefunden. Bei diesem Projekt gehen jeweils 2 Geflüchtete in den Unterricht und erzählen von ihrem Leben in der Heimat, der Flucht und ihrem Leben hier in Hannover. Ein Team von 5 Geflüchteten hat sich zusammen gefunden, um wechselweise in Klassen zu gehen.

Nach intensiver Vorbereitung konnten wir gut alle fünf 8. Klassen der IGS-Roderbruch mit den trainierten Geflüchteten besuchen. Im Vorfeld haben die Schüler*innen Themenblöcke und Fragen vorbereitet, In einem Stuhlkreis sitzend, haben wir die Schüler*innen erst über die allgemeine Situation von Geflüchteten in Hannover informiert, dann haben sie den Geflüchteten Fragen gestellt und sich mit ihnen unterhalten. Die Schüler*innen machten sich eifrig Notizen, da sie anschließend eine Arbeit/Comic oder einen Film als Testersatzleistung erstellen sollten.

Die Schüler*innen blieben die ganze Zeit und auch noch nach dem Ende der Stunde sehr aufmerksam und interssiert. Im Anschluss erkundigten sich die Schüler*innen sichtlich bewegt nach eigenen Möglichkeiten der Unterstützung von Geflüchteten. Da bietet sich natürlich das Projekt „Schüler helfen Schülern“ an. Die Leitung der Schule hat bereits Interesse an dem Projekt für weitere Klassen und Kurse bekundet. Für den Gesellschaftsunterricht der Klasse 8 soll dieses Projekt voraussichtlich als fester Bestandteil eingeführt werden. Ein Besuch am Gymnasium Langenhagen in der AG „Helfen “ ist in Vorbereitung.

Mit dem Projekt „In unserer Mitte“ sollen Akzeptanz, Verständnis und friedliches Miteinander unabhängig von der Herkunft bei Schüler*innen in Hannover gefördert werden. Gleichzeitig sollen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit durch den persönlichen Kontakt zu Geflüchteten der Nährboden entzogen werden. Für die Geflüchteten ergibt sich hieraus die Möglichkeit, mit Jugendlichen und Kindern in unserer Gesellschaft in Kontakt zu treten und ihrerseits Verständnis für die Vorstellungen der Schüler*innen in deutschen Schulen zu entwickeln und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Durch den persönlichen Kontakt bekommt das Gegenüber ein Gesicht.

Nun möchten wir das Projekt gerne ausweiten: Weitere Schulen können sich gerne beim UFU melden